Die erste Strophe des Liedes stammt aus dem Duderstädter Gesangbuch von 1724. Weitere Strophen sind mir aus der Urfassung nicht bekannt, bis zur Entstehung des Gotteslobs war in den meisten Gesangbüchern eine in "Düsseldorf 1759" entstandene Folgedichtung mit 4 weiteren Strophen gebräuchlich. Das Gotteslob ( Nr. 615) hat diese Fassung nicht übernommen. Stattdessen findet sich im Gotteslob als Verse 2. und 3. ein von Georg Thurmair 1963 gestalteter Text. Dem Inhaltsverzeichnis zufolge, handelt es sich um eine "ökumenische" Version des alten katholischen Liedes.
Dieses Vorhaben ließ sich offenkundig ohne eine völlige Neudichtung nicht umsetzen. Ökumene im Kirchenlied, so lernen wir, bedeutet den Totalverlust katholischer Gebetspraxis.
Die Verse 2. bis 5. der traditionellen Fassung folgen der Struktur des ältesten Verses von Lob und Bitte. Richtet sich das Lob in der ersten Strophe an Gott und die Bitte an den Gottessohn, so folgen in den Versen 2. bis 4. Maria, Joseph und der Schutzengel, eine Dreiheit, die auch andere katholische Kirchengesänge (z.B. "In dieser Nacht") kennen. Das Lied endet im 5. Vers mit dem Lob aller Heiligen und der Bitte um ihre Hilfe.
Thurmairs Version wiederholt im Kern sowohl den Text wie auch das Thema des ersten Verses, das Lied entwickelt sich nicht fort, sondern kreist gewissermaßen poetisch und thematisch in sich.
In der Regel wurde dieses Lied als Morgenlied eingeordnet. Die Melodie geht auf das Bamberger Gesangbuch von 1723 zurück, die gebräuchliche Fassung beruht auf Melchior Ludolf Herolds Choralmelodien von 1808.
- Alles meinem Gott zu Ehren / In der Arbeit in der Ruh´ / Gottes Lob und Ehr´ zu mehren / Ich verlang´ und alles tu / Meinem Gott allein will geben / Leib und Seel, mein ganzes Leben / Gib, o Jesu, Gnad dazu; / Gib o Jesu Gnad dazu.
- Dich Maria, will ich ehren, / Die du uns das Heil gebracht; / Und dein Leben soll mich lehren, / Was uns ewig selig macht. / Laß mich dich recht kindlich lieben, / Nie durch eine Sünd betrüben; / Schütze mich bei Tag und Nacht! ...
- Heiliger Joseph, ich befehle / Freund und Feinde, Hab und Gut, / meinen Leib und meine Seele / voll Vertrauen deiner Hut. / Bin dein Kind; o hab Erbarmen, / trag auch mich auf deinen Armen, / drauf das Gotteskind geruht. ...
- Dich, Schutzengel, auch ich grüße; / was du willst, das soll geschehn´; / Kreuz und Arbeit mir versüße; / Eile stets, mir beizustehn! / Zu dem Guten mich antreibe, / Daß ich Gottes Kind verbleibe, / Bis ich Gott werd ewig sehn! ...
- Alle Heilgen, die ihr droben / Gottes Güte ewig preist, / Laßt in euerm Bund uns loben / Vater, Sohn und Heilgen Geist; / Daß gleich euch in diesem Leben / Gott allein die Ehr wir geben; / Dazu Hilfe uns erweist. ...